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Suffer better – Quotenasiate goes RAAM2017 (TEIL 1)

RAAM2017 ©thomas.futterknecht

Einmal durch Amerika, von der West- zur Ostküste, 3000 Meilen (=4800km), 50000 Höhenmeter, 12 Bundesstaaten, über die Rockys und Apalachen, durch das Monument Valley und diverser Star Wars Drehorte… Das klingt für einen eingefleischten Globetrotter wie die Erfüllung eines Lebenstraumes. Ein weiteres Plus: 24/7 sportlich durchtrainierten Mädels beim Sport zu zusehen, sich von Fastfood, Gatorade und Cola zu ernähren und sich Tage lang nicht zu duschen… Merkt ihr wie das Testosteron in Wallung kommt? – ja Tim Taylor wäre stolz auf uns gewesen. Wenn man aber nun die Rahmenbedingungen in Betracht zieht, wie z.B. die Zeitvorgabe: „unter 7 Tage“ – um genau zu sein waren es am Ende 6 Tage, 15 Stunden und 19 Minuten oder die Tatsache bei Durchschnittstempo 30, Tag und Nacht hinter einem Rad mit monoton blickendem Rücklicht hinterher zu fahren, so ist irgendwann Schlafentzug vorprogrammiert und spätestens dann befindet man sich mitten im RAAM2017.

 

[RAAM Karte im Race-Headquarter Oceanside Bild: Thomas Futterknecht]

Team: Quattra Bavariae, Aufgaben und Planung

Das Erste was man für so ein Vorhaben braucht ist ein TEAM. Und wo findet man Verrückte, die so eine Reise mit einem mitmachen? Genau – eigentlich nirgendwo. Also müssen Familie und engste Freunde herhalten. Beim Team Quattra Bavariae  (lat. vier Bayerinnen) nahm also jede Dame ihre Vertrauten mit ins Boot.

Hiermit bedanke ich mich nochmals bei Christine Waitz dafür, dass ich dieser Ultracyling-Grenzerfahrung wiedermals beiwohnen durfte. 

Ist das Team gefunden, geht es an die Planung. Aufgabenpakete werden erarbeitet und an zuständige Teams verteilt und wie so etwas optisch aussehen kann, seht ihr hier:

 

RAAM2017: Challenge – Die Sache mit dem Empfang

In den ersten Zügen der Planung war klar, dass sich viele Aufgabenpakete nicht so einfach aus Deutschland aus planen ließen. Mein liebstes Beispiel: Simkarten. Ganz einfach – würde man meinen. Über Kommunikation macht man sich in Deutschland oder ferner in Europa keine Gedanken. Jeder hat ein Handy mit einer Datenflatrate und das Netz ist auch relativ gut ausgebaut. Da wir aber in den Vereinigten Staaten unterwegs waren, wurde das Thema Simkarten zu einem ständigen Begleiter… Wo bekommen wir Simkarten her? Welche Tarife gibt es? Funktionieren unser europäischen Geräte und wie ist die Netzabdeckung? Immerhin fahren wir beim RAAM2017, wie der Name schon sagt, durch einen gesamten Kontinent? GIDF ist das Zauberwort, ABER traue niemals dem Internet. Warum? Auch hier ein kleines Beispiel: Nach der Abfrage auf der Anbieter Seite haben wir aufgeatmet. Bis auf einige Netzlöcher sollten wir auf den 4800km keine größeren Komplikationen haben.

 

[Quelle: www.att.com]

Realität ist: Trotz unserer Vorab-Recherche hatten wir letztenendes 90% der gesamten Strecke kein Netz. Der Grund: Prepaid. Eine Auflösung des Rätsels bekam ich, nachdem ich mich während des Rennens mit einem Race Official des RAAM2017 angelegt habe. Ich habe mich beschwert, dass wir 90% der Strecke kein Netz hatten. Ich zeigte ihm fünf Mobilfunkgeräte – ohne Netz. Als er mir jedoch sein Handy, mit vollem Netzempfang bei gleichem Anbieter für wichtige Telefonate zu Verfügung gestellt hat, konnte ich in diesem Zuge von einem netten ATT Representative erfahren, dass die Netzabdeckung für Prepaidkunden sich von dem Netz der Vertragskunden unterscheidet und in gewissen Gebieten (in unserem Fall 90%…) eingeschränktes Netz für Prepaidkunden normal sei. Danke!

 

[Wie Zuhause: Kunden des Blauen/Grünen Anbieters, kennen diesen beliebten Kooperationspartner :P]

Als kleinen Tipp für alle kommenden Teilnehmer: Sucht euch einen Local, der euch für den Zeitraum monatlich kündbare Verträge abschließt und dann klappt es auch mit der Kommunikation.

 

RAAM2017: 99 Problems

Ich könnte hier bestimmt min 1000 Zeichen in Herausforderungen investieren, aber ich belasse es bei einem kurzen Fragenkatalog:

  • Wie finanziere ich so ein Vorhaben?
  • Wie kommt eine 15-köpfige Crew nach Amerika und wo schlafen diese vor und nach dem Event?
  • Wie transportiert man die Räder (8 bikes) via Flugzeug ohne danach ein 1000 Teile-Puzzle lösen zu müssen?
  • Wie plane ich Elektronik/Technik, ferner eine Ablagestruktur, Radträger ohne die Abmaße der Fahrzeuge zu kennen?
  • Welche Strategie ist die effektivste um den RAAM2017 Rekord zu knacken?

Ihr seht schon, alleine diese Fragen können bei falscher Herangehensweise diverse Kopfschmerzen verursachen, wer mich aber kennt weiß, dass die wichtigste aller Fragen ist:

  • Was gibt es zu Essen?!

 

In diesem Sinne, das war es von „Suffer better – Quotenasiate goes RAAM2017 (TEIL 1)“.

Wenn Ihr es bis hier hin geschafft habt, ziehe ich bereits jetzt schon meinen Hut vor euch. Damit habt ihr Euch schon mal für das nächste Ultrarennen in Sachen Geduld qualifiziert. Schreibt gerne Eure Fragen in die Kommentare! Sobald ich Zeit finde kommt TEIL 2.

Hung Lien: