Suffer better – Quotenasiate goes RAAM2017 (TEIL 2)

littledsching

Welcome to the United States of America. Welcome to RAAM2017! Erster Halt: Oceanside (Kalifornien). Das war schon mal unser erster Etappenerfolg. Die gesamte Crew, Fahrräder, Fahrzeuge (Wohnwagen, 1 Pacecar, 2 Shuttle-Fahrzeuge), Technik und Werkzeug  sind heil in unserem airbnb angekommen. Alleine schon bis dort hin war es ein langer Weg und es ist keine Lüge, wenn ich sage, dass die Geschehnisse im Vorfeld eine perfekte Grundlage für eine Hollywoodverfilmung sind. Vom abgebrannten Haus hin zur Absage des Crewchief und ein gesundheitlich bedingter Ausfall einer Athletin. Es war alles dabei, was einen Blockbuster mit seinen Spannungskurven ausmacht. Nichts desto Trotz, mit allen Höhen und Tiefen – darf ich vorstellen: TEAM QUATTRA BAVARIAE.

RAAM2017 CREW Oceanside

[Von links: Michi, Bärbel, Heiko, Mona, Rainer, Nicole, Reinhard, Christine, Markus S., Steffi, Meike, Richard, Tom, Markus G., Hung]

RAAM2017: Bestückung der Fahrzeuge und Simkarten

Nachdem wir endlich alle Fahrzeuge zusammen hatten, ging es darum diese in kürzester Zeit für unsere Bedürfnisse herzurichten. Wer Race Around Ireland mitverfolgt hat, kann sich vorstellen, dass es sich hierbei nicht um „das mache ich schnell mal hin“-Maßnahmen handelt, sondern dass meist kreative Höchstleistungen von Nöten sind.

Nur einige der Aufgaben, die zu bewältigen sind:

  • RAAM und Sponsorenaufkleber anbringen
  • Radträger kaufen und montieren
  • Rundum-Leuchten montieren und mit Stromversorgen
  • Beschallungssysteme kaufen und montieren
  • Ablage- und Verstauungssysteme planen und in die Fahrzeuge integrieren
  • Stromverbrauch planen und Stromverteilung, Wandler montieren
  • uvm.

Es ist kaum vorzustellen, wie viel Technik tatsächlich notwendig ist, um den Strombedarf während des RAAM zu decken. Die eigentliche Herausforderung besteht aber darin, dass man in Amerika andere Stromspannung und Anschlüsse hat. So kann selbst ein einzelner deutscher Mehrfachstecker oder einfaches Werkzeug, das zum anschließen eines Kabels an eine Autobatterie benötigt wird, zu einem großen organisatorischen Aufwand werden.

Um ein kleines Gefühl dafür zu geben was wir verbaut haben, haben wir einen Teil der technischen Ausstattung abgelichtet:

 

RAAM2017 electronics

[Teil der RAAM2017 Technik: u.a. 3 Stromwandler, unzählige 12V Verteiler, 6 Rundum-Leuchten, 5 Mehrfachsteckdosen, 10 Funkgeräte + Ladevorrichtun g, diverse USB Stromverteilungen zur Aufladung von Navigation, Tablets, Handy, Fahrer-Beleuchtung, Stirnlampen…]

In TEIL 1 hatte ich ja schonmal mein Lieblingsthema Simkarten angesprochen. Einen Store ausfindig gemacht, benötigt man die IMEI (spezifische Kennung eines Handys), einen Personalausweis und eine Kreditkarte. Nochmals zur Erinnerung, TUT ES NICHT! Versucht bitte jemanden mit US-Anschrift zu finden, der euch monatlich kündbare Verträge abschließt. Ein Gutes hatte dieser sehr lange Besuch für uns trotzdem. Durch eine Sympathie, die sicherlich auf eine gewisse gemeinsame Star Wars Affinität zurückzuführen ist, haben wir 10 amerikanische USB-Adapter geschenkt bekommen. Das Laden von USB-Geräten war uns somit schon mal gesichert.

RAAM 2017: Die große Abnahme – Inspektion

Eigentlich ist beim RAAM ein Thema allgegenwärtig: PENALTY POINTS. Fehlt was bei der Registrierung, Penalty. kommt man zu spät zum Fototermin, Penalty. Geht eine Fahrerbeleuchtung nicht, Penalty. Hält man zum Wechsel nicht 5ft (1,5m) von der Straßenrandmarkierung entfernt, ihr könnt es euch denken. Das Fahrlässigste was ihr beim RAAM wohl machen könnt, ist euch am Straßenrand öffentlich zu erleichtern – Keine gute Idee! Auch bei der Inspektion kann man einiges falsch machen, zwar hätte man noch Zeit den Mangel zu beheben, jedoch kostet das Nerven und man riskiert, na wer errät es? Genau: eine Penalty.

Zur Erklärung: Ein Penalty Point bedeutet eine Zeitstrafe von einer Stunde, die das gesamte Team an einer Penalty Box absitzen muss. Welche Strafen man noch begehen kann findet ihr in den offiziellen Regeln des RAAM

RAAM2017 Inspection

RAAM 2017 Inspection: Alle Fahrzeuge werden gecheckt, Beleuchtung, Aufkleber… das Gesamte Equipment (Helme, Schuhe, Beleuchtung…) muss ausgebreitet werden und wird auf Herz und Nieren getestet

Wir wurden natürlich nicht verschont. Der „Head Official“ monierte unsere Tagesbeleuchtung. Sie sei zu schwach und man würde sie nicht von 500m Entfernung wahrnehmen. Eine andere Offizielle winkte die Leuchten an einem anderen Rad mit einem Lächeln durch… Das klingt ziemlich nach Willkür, jedoch dient die Entscheidung des ersten Offiziellen in erster Linie der Sicherheit des Athleten. Zum Glück hatten wir noch Ersatz-Nachtbeleuchtung, die wir zweckentfremden konnten.

Weitere Kriterien werden penibel geprüft:

Fahrräder:

  • Reflektorbänder an den Laufrädern, Kurbel und Rahmen
  • Tages- und Nachtbeleuchtung
  • Startnummern
  • Ersatzreifen mit Reflektorband

Equipment:

  • unbeschädigter Helm
  • konforme Schuhe
  • Startnummern
  • Ersatzbeleuchtung / -batterien

Fahrzeuge:

  • Offizielle Beklebung
  • Funktion Rundum-Leuchten
  • Funktion Blinker, Warnblinker, Beleuchtung, Rückfahrlicht
  • Slow-Moving Schilder
  • Versicherungspapiere
  • Sponsorenaufkleber

RAAM 2017: Mandatory stuff accomplished

Ich glaube es ist verständlich, dass die Inspektion purer Stress ist. Die Gesamte Crew war ziemlich angespannt und man hat das knistern förmlich in der ohnehin schon drückenden Luft gespürt. Ähnlich zu einer Prüfungssituation, man weiß, dass man vorbereitet ist, aber der Puls schießt dann doch nach oben. Zu unserer Beruhigung waren wir bei den restlichen Kriterien vorbildlich und konnten damit die Inspektion erfolgreich abschließen.

Nachdem ich davor meine Geduldauf dem Crewchief-Meeting unter beweis stellen konnte, konnten wir uns somit den letzten Stempel auf unsere Checkliste abholen.

RAAM2017 checklist

RAAM2017 checklist

 

NEXT: RAAM2017 – Start

 

Vielen Dank. Das war „Suffer better – Quotenasiate goes RAAM2017 (TEIL2). Es ist noch weitaus mehr passiert und ich kratze nur an der Oberfläche meiner Erinnerungen. Da ich mir in der RAAM-Zeit keine Notizen gemacht habe freue ich mich über eure Fragen. Wohlmöglich reaktivieren die manch Gedankenfragmente und bring euch die ein oder andere Anekdote 🙂

 

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